Es heißt Femizid.

02.03.2021AktuellDiálogo del Mundo

Frauen werden getötet, weil sie ihren Partner verlassen, in der Öffentlichkeit auftreten oder ihren eigenen Weg gehen wollen. All diese Morde erfolgen durch eine allgemeine Abwertung und Unterdrückung von Frauen und hat einen Namen: Femizid.

Um einen Femizid handelt es sich, wenn Frauen oder Mädchen aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit und vor dem Hintergrund eines hierarchischen Geschlechterverhältnisses und dem daraus resultierenden patriarchalen Dominanzbestreben getötet werden.

Im Jahr 2020 wurde in Deutschland jeden dritten Tag ein Femizid begannen. In Mexiko sterben täglich 10 Frauen aufgrund ihres Geschlechts. Es wird angenommen, dass diese Zahlen nicht das gesamte Ausmaß der Morde an Frauen umfassen.

In den Medien werden diese Tötungen an Frauen fast nie als Femizide, sondern als „Familientragödie“ oder „Eifersuchtsdrama bezeichnet. Mit diesen Umschreibungen werden die Ursachen verdeckt und geschlechtsbezogene Machtverhältnisse bleiben unsichtbar.

Um Gewalt an Frauen zu beenden, muss sie klar benannt, untersucht und bekämpft werden.

Ein Gewaltschutz ist die Stärkung der Selbstständigkeit von Frauen. Eine eigene Wohnung und finanzielle Unabhängigkeit sind eine wichtige Grundlage, um ein Leben frei von Gewalt und Unterdrückung zu führen. Der Wohnungsmangel, besonders in Großstädten, betrifft besonders von Gewalt betroffene Frauen, weshalb mehr Plätze in Frauenhäusern und Wohnungen für Gewaltopfer bereitgehalten werden müssen, solange es keinen bezahlbaren Wohnraum für alle gibt. Diese Maßnahmen sind wichtige Schritte zu einer geschlechtergerechten Gesellschaft. Keine Frau weniger!

Quelle:

Deutscher Bundestag. 19. Wahlperiode. Drucksache 19/23999 (04.11.2019) : „Femizide in Deutschland untersuchen, benennen und verhindern“

One Billion Rising (2019): Femizide – Opfermeldungen; http://www.onebillionrising.de/femizid-opfer-meldungen-2019/

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